Ultraschalldiagnostik

1. Screening

Nackenfaltenmessung
Bei der Nackentransparenzmessung wird zwischen der 11.-14. Schwangerschaftswoche per Ultraschall eine Flüssigkeit unter der Nackenhaut des ungeborenen Kindes gemessen. Die Nackenfalte bei Babys mit Trisomie 21 (Down-Syndrom) zeigt sich häufig größer.

Eine normale Nackenfalte belegt jedoch nicht zwangsweise, dass kein Down-Syndrom vorliegt. Die Nackentransparenzmessung kann aber Hinweise geben, ob Ihr Kind möglicherweise an einer genetischen Erkrankung wie Trisomie 21 oder Trisomie 18 leidet. Dieser Screening-Test kann nur schätzen, wie hoch das Risiko für Trisomie 21 ist.

Kombiniert wird diese Messung mit der Blutabnahme (PAPP-A und ß-HCG). Damit kann die Trefferwahrscheinlichkeit bis zu 94 % erhöht werden.

Eine exakte Aussage zur Trisomie 21 können nur die Chorionzottenbiopsie (CVS) oder die Fruchtwasseruntersuchung (Amniozentese) liefern. Man weiß also auch nach der Nackentransparenzmessung nicht hundertprozentig, ob Ihr Baby an Trisomie 21 leiden wird oder nicht. Dennoch kann Ihnen diese Methode kann bei der Entscheidung helfen, ob Sie später einen zusätzlichen diagnostischen Test wie z.B. eine Fruchtwasseruntersuchung durchführen lassen sollten.

Nach der 14. SSW bildet sich die Lymphflüssigkeit bei allen Babys wieder zurück. Diese Untersuchung birgt weder für Ihr Kind noch für Sie ein erhöhtes Risiko.

2. Screening

Fehlbildungsdiagnostik
Mit der Ultraschalluntersuchung in der 19.-22. SSW können viele Entwicklungsstörungen, darunter auch eine Vielzahl von kindlichen Fehlbildungen und Erkrankungen, erkannt werden. Beurteilt werden z.B. das Gesicht, der Kopf, die Wirbelsäule, die Bauchwand, die Extremitäten
sowie einzelne kindliche Organe. Eine unauffällige Ultraschalluntersuchung bestätigt mit einer hohen Wahrscheinlichkeit eine normale Entwicklung der kindlichen Organe, schließt jedoch eine kindliche Entwicklungsstörung niemals mit Sicherheit aus.

Auch bei guter Gerätequalität, größter Sorgfalt und Erfahrung des Untersuchers kann nicht erwartet werden, dass zu jedem Zeitpunkt der Schwangerschaft alle Fehlbildungen und Veränderungen erkannt werden können, da sich manche Anomalien auch erst im Schwangerschaftsverlauf manifestieren. Die Beurteilbarkeit des ungeborenen Kindes kann zudem durch ungünstige Untersuchungsbedingungen erschwert sein, z.B. infolge verminderter Fruchtwassermenge, ungünstiger Kindslage, zu früher oder zu später Schwangerschaftswoche, kräftiger mütterlicher Bauchdecke, Narben. Dementsprechend bleibt ein Restrisiko im Prozentbereich für das Vorliegen von Entwicklungsstörungen bestehen.

Wird eine Fehlbildung diagnostiziert, stehen wir Ihnen bei der Vermittlung an Spezialisten (z.B. Kinderarzt, Kinderkardiologe, Humangenetiker, Psychologe) gerne zur Seite.

Dopplersonographie

Die Dopplersonographie ist eine Methode, bei der die Blutströmungsgeschwindigkeit in mütterlichen oder fetalen Gefäßen gemessen wird. Es werden Blutflüsse in verschiedenen fetalen Gefäßen (Nabelschnur, Hirnarterien), in den Gebärmutterschlagadern oder am fetalen Herzen farbig dargestellt und Flusskurven gemessen. Dadurch können Kreislaufbesonderheiten beim Ungeborenen erkannt werden. Man erhält indirekt Hinweise, ob das Kind in der Gebärmutter ausreichend mit Nährstoffen und Sauerstoff versorgt wird. Durch die Beurteilung der Blutflussmuster in den Gebärmutterarterien kann ein erhöhtes Risiko bezüglich einer Mangelversorgung des Feten (Plazentainsuffizienz) oder einer Präeklampsie (schwangerschaftsbedingter Bluthochdruck und Eiweißausscheidung im Urin) bereits zwischen der 20.-24. SSW erkannt und entsprechend überwacht werden.

Die häufigsten Gründe für die Durchführung dieser Untersuchung sind:

  • Im Rahmen des gezielten Ultraschalls bei Verdacht auf fetale Fehlbildungen, Entwicklungs- und Chromosomenstörungen
  • Durchblutungsdiagnostik bei für das Schwangerschaftsalter zu kleinem Baby
  • Bluthochdruckerkrankungen in der Schwangerschaft, andere mütterliche Erkrankungen

Fetale Echokardiographie

In Deutschland werden jedes Jahr etwa 6000 Kinder mit Herzfehlern geboren. Eines von hundert Neugeborenen leidet unter einer Herzanomalie, die zu den häufigsten Fehlbildungen gehört. Ziel dieser Untersuchung ist es, bei den Feten Herzfehlbildungen oder Herzrhythmusstörungen zu erkennen.

Empfohlen wird diese Untersuchung bei einem oder mehreren folgender Risikofaktoren:

  • Familiäre Belastung durch die Mutter oder bereits geborene Kinder mit einem angeborenen Herzfehler
  • Vorbestehende mütterliche Erkrankungen wie Diabetes mellitus, Lupus erythematodes, Epilepsie etc.
  • Bestehende andere Anomalie des ungeborenen Kindes die z.B. durch eine Fruchtwasseruntersuchung oder Fehlbildungsultraschall nachgewiesen wurden
  • Spezielle Substanzen die in der Schwangerschaft eingenommen wurden wie z.B. Antiepileptika, Lithium, Alkohol oder Vitamin A
  • Hohe Dosen ionisierender Strahlen

Während der Untersuchung werden Herzkammern, Herzvorhöfe, Herzscheidewände und alle zuführenden und abführenden Gefäße untersucht. Der beste Zeitraum für die Untersuchung liegt zwischen der 20.-26. SSW. Bei Vorliegen von Risikofaktoren ist die Untersuchung bereits ab der 13. SSW möglich.

3D/4D-Ultraschall

Auf Wunsch erhalten Sie bei uns 3D/4D-Aufnahmen und Filme Ihres Kindes als Foto, auf CD, DVD oder USB-Stick.